In der heutigen Zeit gewinnt Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen an Bedeutung, besonders in der Gastronomie. Essbare Becher stellen eine innovative Lösung dar, um den Berg an Einwegverpackungen zu reduzieren. Diese umweltfreundliche Alternative hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Restaurants und Cafés Getränke zum Mitnehmen anbieten, grundlegend zu verändern.
Der Artikel beleuchtet die Problematik von herkömmlichen To-Go-Behältern und stellt essbare Becher als nachhaltige Option vor. Er vergleicht beide Varianten, diskutiert Herausforderungen bei der Einführung und zeigt Erfolgsgeschichten auf. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über diese zukunftsweisende Verpackungslösung zu geben und ihre Rolle für mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie zu untersuchen.
Die Problematik von Einwegverpackungen in der Gastronomie
Die Gastronomiebranche steht vor einer großen Herausforderung: die zunehmende Menge an Einwegverpackungen und deren negative Auswirkungen auf die Umwelt. Täglich entstehen in Deutschland etwa 770 Tonnen Verpackungsmüll allein durch Mitnahme-Verpackungen für Speisen und Getränke. Diese Situation hat weitreichende Folgen für unsere Umwelt und Ressourcen.
Umweltbelastung
Die Umweltbelastung durch Einwegverpackungen ist erheblich. Etwa die Hälfte des Abfalls in den Meeren besteht aus Verpackungen von Lebensmitteln, Plastiktüten und Folien. Diese Verschmutzung hat dramatische Folgen für marine Ökosysteme. Forscher schätzen, dass allein im Jahr 2016 bis zu 23 Millionen Tonnen Müll in aquatische Ökosysteme gelangt sind.
Nahezu alle gesammelten Müll-Teile sind Einwegverpackungen (99,6 Prozent). Dazu gehören Getränkeflaschen bekannter Marken, Verpackungen von Süßigkeitenherstellern und Produkte aller großen Supermarktketten. Auch Lebensmittelverpackungen von Fastfood-Ketten tragen zu diesem Problem bei.
Ressourcenverschwendung
Die Ressourcenverschwendung durch Einwegverpackungen ist beträchtlich. Laut der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung fielen 2017 in Deutschland 346.419 Tonnen Abfall für Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen an. Papier, Pappe und Karton machen mit 220.000 Tonnen den größten Anteil aus, gefolgt von Kunststoff mit über 105.000 Tonnen.
Besonders problematisch sind Verbundstoffe, die sich schlecht und nie komplett recyceln lassen. Auch Papier-Einwegverpackungen haben eine schlechte Umweltbilanz, da ihre Herstellung viele Ressourcen verbraucht und für die Nutzung im Lebensmittelsektor frischer Zellstoff benötigt wird.
Die Abfallmengen sind zwischen 1994 und 2017 um 44 Prozent gestiegen. Kunststoffabfälle nahmen sogar um 72 Prozent zu. Diese Steigerung ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter das Wirtschaftswachstum und die Zunahme des Außer-Haus-Konsums.
Gesetzliche Vorgaben
Um dieser Problematik entgegenzuwirken, hat der Gesetzgeber neue Regelungen eingeführt. Seit dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland eine Mehrwegangebotspflicht für Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Diese verpflichtet Restaurants, Cafés und andere Lebensmittelgeschäfte, ihre Produkte auch in Mehrwegverpackungen anzubieten.
Wichtige Punkte der neuen Regelung sind:
- Speisen und Getränke in Mehrwegverpackungen dürfen nicht teurer sein als in Einwegverpackungen.
- Für alle Angebotsgrößen von To-Go-Getränken müssen entsprechende Mehrwegbecher zur Verfügung stehen.
- Die Ausgabe von Mehrwegverpackungen gegen Pfand ist erlaubt.
- Betriebe haben die Option, Kunden die Befüllung mitgebrachter Mehrwegbehältnisse zu ermöglichen.
Diese Vorgaben gelten für alle „Letztvertreibenden“, die Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff sowie Einweggetränkebecher in Verkehr bringen. Dazu gehören Restaurants, Cafés, Bistros, Kantinen, Tankstellen, Supermärkte und Cateringbetriebe.
Die Einhaltung dieser neuen Pflicht wird von den zuständigen Behörden der Länder kontrolliert. Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 10.000 Euro.
Trotz dieser Maßnahmen fordern Umweltorganisationen wie Greenpeace weitergehende Schritte. Sie plädieren für eine flächendeckende Mehrweg-Pflicht und ein grundsätzliches Verbot von Einwegverpackungen, um die Problematik effektiv zu bekämpfen und einen nachhaltigen Wandel in der Gastronomie zu bewirken.
Essbare Becher als innovative Lösung
Essbare Becher stellen eine innovative und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Einwegverpackungen dar. Diese nachhaltige Lösung hat das Potenzial, die Problematik von Verpackungsmüll in der Gastronomie erheblich zu reduzieren. Die Idee des essbaren Bechers ist nicht neu, wurde aber in den letzten Jahren weiterentwickelt und perfektioniert.
Funktionsweise
Die Funktionsweise essbarer Becher basiert auf einer cleveren Kombination von Materialien und Herstellungstechniken. Die Becher bestehen in der Regel aus einem mit Esspapier verstärkten und becherförmig gebackenen Keks. Um die Hitzebeständigkeit zu gewährleisten, wird ein Schokoladenüberzug aufgetragen, der gleichzeitig den Geschmack verbessert.
Ein wichtiger Aspekt der Funktionsweise ist die Stabilität. Der perfekte essbare Kaffeebecher hält mindestens 40 Minuten, ohne dass Flüssigkeit austritt. Dies wird durch die sorgfältige Auswahl der Materialien und die präzise Herstellung erreicht. Um hygienische Standards einzuhalten, sind die Becher oft von einem Papieretikett umgeben.
Die Becher sind vielseitig einsetzbar und eignen sich nicht nur für Kaffee, sondern auch für Tee, heiße Schokolade und andere Getränke. Sie halten Temperaturen von bis zu 85°C stand, was sie für eine breite Palette von Heißgetränken geeignet macht.
Geschmacksvarianten
Ein besonderer Vorteil essbarer Becher ist die Möglichkeit, verschiedene Geschmacksvarianten anzubieten. Dies macht sie nicht nur zu einer umweltfreundlichen, sondern auch zu einer genussvollen Alternative. Die Hersteller haben kreative Wege gefunden, um den Konsumenten ein besonderes Geschmackserlebnis zu bieten:
- Klassische Varianten: Die Grundversion besteht oft aus einem leicht süßen Keksgeschmack, der durch den Schokoladenüberzug ergänzt wird.
- Aromatisierte Versionen: Um positive Assoziationen zu wecken, gibt es Becher mit Aromen wie frisch geschnittenem Gras, Wildblumen oder Kokosnuss-Sonnencreme.
- Getreide-Varianten: Es existieren auch Versionen aus 100% Bioweizen, die einen natürlichen, leicht nussigen Geschmack haben.
- Schoko-Varianten: Einige Becher enthalten Schokosplitter, die in die Wände eingearbeitet sind und ein zusätzliches Geschmackserlebnis bieten.
Diese Vielfalt an Geschmacksrichtungen macht essbare Becher zu einer attraktiven Option für verschiedene Konsumentengruppen und Anlässe.
Haltbarkeit
Die Haltbarkeit essbarer Becher ist ein entscheidender Faktor für ihre praktische Anwendung. Hier einige wichtige Aspekte:
- Stabilität: Wie bereits erwähnt, halten die Becher mindestens 40 Minuten, ohne dass Flüssigkeit austritt. Dies gewährleistet eine ausreichende Nutzungsdauer für die meisten To-Go-Situationen.
- Knusprigkeit: Die Becher bleiben bis zu 40 Minuten knusprig, was das Verzehrerlebnis auch nach dem Ausleeren des Getränks angenehm macht.
- Gewicht: Mit einem Gewicht von etwa 26 bis 147 Gramm sind die Becher so leicht wie ein Keks, was sie praktisch für den Transport macht.
- Kaloriengehalt: Mit nur 56 bis 105 Kalorien pro Becher stellen sie einen kalorienarmen Snack dar.
- Kompostierbarkeit: Sollte der Becher nicht verzehrt werden, ist er vollständig kompostierbar und zerfällt umweltfreundlich.
Die Haltbarkeit und Stabilität der essbaren Becher machen sie zu einer praktikablen Alternative zu herkömmlichen Einwegbechern, ohne dabei Kompromisse bei der Funktionalität einzugehen.
Essbare Becher bieten somit eine innovative Lösung für das Problem der Einwegverpackungen in der Gastronomie. Sie kombinieren Funktionalität, Geschmack und Nachhaltigkeit auf eine Weise, die sowohl für Unternehmen als auch für Konsumenten attraktiv ist. Mit ihrer Vielseitigkeit und umweltfreundlichen Eigenschaften haben sie das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung von Verpackungsmüll zu leisten.
Vergleich: Essbare Becher vs. herkömmliche To-Go-Behälter
Um die Vor- und Nachteile essbarer Becher gegenüber herkömmlichen To-Go-Behältern zu verstehen, ist es wichtig, verschiedene Aspekte zu betrachten. Diese umfassen die Ökobilanz, die Kosten und die Praktikabilität der jeweiligen Lösungen.
Ökobilanz
Die Ökobilanz essbarer Becher im Vergleich zu herkömmlichen To-Go-Behältern fällt deutlich positiv aus. Essbare Becher haben einen entscheidenden Vorteil: Werden sie verzehrt, hinterlassen sie keinerlei Abfall. Dies macht sie aus Umweltsicht unschlagbar im Vergleich zu anderen Einwegbechern. Es entsteht kein Müll, der in der Umwelt landet oder entsorgt werden muss.
Im Gegensatz dazu stehen herkömmliche Einweg-Kaffeebecher aus Pappe, die trotz ihrer scheinbaren Umweltfreundlichkeit problematisch sind. Diese Becher führen zu einer überproportional großen Müllmenge, insbesondere bei schnelldrehenden Lebensmitteln wie Eis. Entgegen der weitverbreiteten Annahme sind Pappbecher oft nicht umweltfreundlicher als andere Einwegoptionen.
Auch Becher aus sogenannten Biokunststoffen, wie PLA (Polylactid Acid), bieten keine gesamtökologischen Vorteile gegenüber herkömmlichen Einwegprodukten. Das Umweltbundesamt hat festgestellt, dass die Umweltbelastungen von PLA-Bechern vergleichbar mit denen aus PET sind und sogar deutlich über denen von Einwegbechern aus Karton liegen. PLA-Becher können in der Regel nicht recycelt werden und tragen nicht zur Reduzierung der Produktion von Wegwerfbechern bei.
Kosten
Bei der Betrachtung der Kosten zeigt sich, dass essbare Becher auf den ersten Blick möglicherweise teurer erscheinen als herkömmliche Einwegbecher. Jedoch muss man die langfristigen Kosten und den Gesamtnutzen berücksichtigen.
Einwegbecher mit Deckel kosten durchschnittlich 9 Cent pro Stück. Diese Kosten müssen von Gastronomen in jedes verkaufte To-Go-Getränk oder Take-away-Essen eingepreist werden. Bei jeder Bestellung in einem Einwegbehälter fließt also ein Teil des Verkaufspreises buchstäblich in den Müll.
Essbare Becher hingegen bieten die Möglichkeit, diese laufenden Kosten zu eliminieren. Obwohl die Anschaffungskosten möglicherweise höher sind, entfallen die kontinuierlichen Ausgaben für Einwegverpackungen. Dies kann langfristig zu Kosteneinsparungen führen, insbesondere wenn man den Aspekt der Abfallentsorgung berücksichtigt.
Praktikabilität
In Bezug auf die Praktikabilität haben essbare Becher sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber herkömmlichen To-Go-Behältern.
Vorteile essbarer Becher:
- Kein Abfallmanagement erforderlich
- Zusätzlicher Genuss für den Kunden
- Innovative und umweltfreundliche Lösung, die Kunden anspricht
Nachteile essbarer Becher:
- Begrenzte Haltbarkeit
- Möglicherweise nicht für alle Getränkearten geeignet
- Hygienische Bedenken bei unsachgemäßer Handhabung
Herkömmliche To-Go-Behälter haben den Vorteil, dass sie weit verbreitet und in der Handhabung bekannt sind. Sie sind für eine Vielzahl von Getränken und Speisen einsetzbar und haben eine längere Haltbarkeit. Allerdings führen sie zu erheblichen Abfallmengen und tragen zur Umweltverschmutzung bei.
Eine Alternative zu beiden Optionen sind Mehrwegbecher-Systeme. Kunststoff-Mehrwegbecher können hunderte Male wiederverwendet werden und bieten eine Balance zwischen Praktikabilität und Umweltfreundlichkeit. Sie ermöglichen es Gastronomiebetrieben, Abfall zu vermeiden, Ressourcen einzusparen und die Umweltverschmutzung zu reduzieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass essbare Becher in Bezug auf die Ökobilanz klare Vorteile gegenüber herkömmlichen To-Go-Behältern haben. Sie bieten eine innovative Lösung zur Reduzierung von Verpackungsmüll und können langfristig auch wirtschaftliche Vorteile bringen. In Bezug auf die Praktikabilität haben sie sowohl Vor- als auch Nachteile, die je nach spezifischem Einsatzbereich abgewogen werden müssen. Letztendlich bleibt festzuhalten, dass ein essbarer Becher, wenn er tatsächlich verzehrt wird, aus Umweltsicht die beste Option darstellt.
Herausforderungen bei der Implementierung
Die Einführung essbarer Becher in der Gastronomie bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt. Diese Herausforderungen betreffen vor allem die Bereiche Hygiene, Allergene und Logistik.
Hygiene
Die Gewährleistung hygienischer Standards ist bei der Implementierung essbarer Becher von größter Bedeutung. Um einen sicheren Umgang mit diesen innovativen Verpackungslösungen zu ermöglichen, hat der Lebensmittelverband Deutschland drei Merkblätter mit dazugehörigen Lehrvideos veröffentlicht. Diese Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen zielen darauf ab, die Kompetenz und Bereitschaft der Unternehmen zu unterstützen, solche Services flächendeckend anzubieten.
Das erste Merkblatt, das sich mit dem Umgang mit mitgebrachten Coffee-to-go-Bechern befasst, wurde bereits im Februar 2018 veröffentlicht. Es bietet wichtige Hinweise zur hygienischen Handhabung von Mehrwegbechern, die Kunden selbst mitbringen.
Im März 2020 folgten zwei weitere Merkblätter. Eines behandelt den Umgang mit kundeneigenen Behältnissen zur Abgabe von Lebensmitteln in Bedienung oder Selbstbedienung. Das andere befasst sich mit dem Umgang mit Mehrweggeschirren innerhalb von Pfand-Poolsystemen. Diese Leitfäden sind entscheidend, um Hygienerisiken zu minimieren und die Sicherheit sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter zu gewährleisten.
Allergene
Eine weitere bedeutende Herausforderung bei der Implementierung essbarer Becher ist der Umgang mit Allergenen. Für Menschen mit Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten ist es von entscheidender Bedeutung, dass sie über die Inhaltsstoffe der essbaren Verpackungen informiert werden.
Die Lebensmittelinformationsverordnung schreibt vor, dass die 14 Hauptallergene in der Zutatenliste besonders hervorgehoben werden müssen, beispielsweise durch Großbuchstaben oder Fettdruck. Zu diesen Allergenen gehören unter anderem glutenhaltige Getreide, Krustentiere, Eier, Fisch, Erdnüsse, Sojabohnen, Milch (einschließlich Laktose), Schalenfrüchte, Sellerie, Senf, Sesamsamen, Schwefeldioxid und Sulphite, Lupinen und Weichtiere.
Bei essbaren Bechern muss besonders darauf geachtet werden, dass diese Informationen klar und deutlich kommuniziert werden. Dies kann eine Herausforderung darstellen, da die Verpackung selbst zum Verzehr bestimmt ist und möglicherweise nicht genug Platz für ausführliche Informationen bietet. Gastronomiebetriebe müssen kreative Lösungen finden, um Allergiker angemessen zu informieren, ohne dabei die Attraktivität und Funktionalität der essbaren Becher zu beeinträchtigen.
Logistik
Die logistischen Herausforderungen bei der Implementierung essbarer Becher sind nicht zu unterschätzen. Obwohl der Take-away-Anteil der verkauften Menüs in vielen Gastronomiebetrieben im einstelligen Prozentbereich liegt, stehen Verpackungen stark im Fokus der Kundschaft. Gastronomiebetriebe werden regelmäßig auf die verwendeten Verpackungen angesprochen, was die Notwendigkeit einer durchdachten logistischen Planung unterstreicht.
Eine besondere Herausforderung liegt in der Haltbarkeit und Stabilität essbarer Becher. Diese müssen der Verarbeitung, dem Transport, der Lagerung und der Handhabung der Lebensmittel standhalten, ohne zu brechen, zu reißen oder ihre Form zu verlieren. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl der Materialien und eine präzise Herstellung.
Darüber hinaus müssen Gastronomiebetriebe ihre Lager- und Transportprozesse anpassen, um die spezifischen Anforderungen essbarer Becher zu erfüllen. Dies kann zusätzlichen Platz und spezielle Lagerungsbedingungen erfordern, um die Qualität und Sicherheit der essbaren Verpackungen zu gewährleisten.
Ein weiterer logistischer Aspekt betrifft die Verfügbarkeit und Beschaffung essbarer Becher. Gastronomiebetriebe müssen zuverlässige Lieferanten finden und möglicherweise ihre Bestellprozesse anpassen, um eine konstante Versorgung sicherzustellen.
Trotz dieser Herausforderungen bieten essbare Becher eine vielversprechende Lösung zur Reduzierung von Verpackungsmüll in der Gastronomie. Mit der richtigen Planung und Umsetzung können die Herausforderungen in den Bereichen Hygiene, Allergene und Logistik bewältigt werden, um diese innovative und umweltfreundliche Alternative erfolgreich zu implementieren.
Erfolgsgeschichten und Best Practices
Pioniere
Wisefood hat sich als einer der führenden Pioniere im Bereich essbarer Verpackungen etabliert. Das Unternehmen begann vor 5 1/2 Jahren mit der Vision, aus Reststoffen neue Produkte zu produzieren, die selbst keinen Abfall hinterlassen. Seit Anfang 2021 bietet Wisefood nicht nur essbare Strohhalme an, sondern eine ganze Palette an essbarem Geschirr, darunter Teller, Becher, Besteck, Ess- und Rührstäbchen sowie Eislöffel.
Philipp Silbernagel, Gründer von Wisefood, berichtet stolz: „Wir konnten seit Gründung bereits 100 Millionen Plastik-Trinkhalme durch unsere essbaren Trinkhalme ‚Superhalm‘ ersetzen, unsere Produkte in über 30 Länder exportieren und über 5000 Filialen erfolgreich beliefern.“ Was als studentisches Projekt begann, hat sich schnell zu einem der am schnellsten wachsenden Food-Tech Unternehmen Deutschlands entwickelt.
Ein weiterer Vorreiter auf dem Markt für essbare Verpackungen bietet ein Sortiment aus 100% natürlichen Bestandteilen bestehendem Bio-Einweggeschirr an. Dazu gehören nicht nur Espresso- und Kaffeebecher, Röhrchen, Teller, Pommes-Schalen und Besteck, sondern auch maßgefertigte Anfertigungen wie Bowls in speziellen Größen. Das Unternehmen produziert essbares Einweggeschirr aus einer rein pflanzlichen Rezeptur ohne jeglichen Zusatz unnatürlicher Substanzen, passend zur Veranstaltung und den zu erwartenden, abzuverkaufenden Portionen – on demand und 100% CO2 neutral.
Kundenfeedback
Das positive Kundenfeedback zeigt, dass umweltfreundliche Verpackungen heute für Unternehmen unverzichtbar sind und mehr Vorteile bringen als man denkt. Studien belegen, dass Kunden einem Unternehmen, das ökologische Verpackungen verwendet, positiver gegenüberstehen. Fast 75% der Befragten gaben in voneinander unabhängigen Studien an, dass sie für nachhaltigere Verpackungen höhere Preise in Kauf nehmen würden.
Die Verwendung nachhaltiger Verpackungen vermittelt das Bild eines verantwortungsbewussten und ethischen Unternehmens und verbessert die Werte des Unternehmens und damit das Markenimage. Dies schafft einen emotionalen Wert für den Endverbraucher und gibt ihm das Gefühl, an der Verpflichtung und dem Engagement der Marke Anteil zu haben.
Umsatzsteigerungen
Obwohl umweltfreundliche Verpackungen auf den ersten Blick teurer erscheinen mögen, zeigen Erfolgsgeschichten, dass sie langfristig zu Kosteneinsparungen und Umsatzsteigerungen führen können. Betrachtet man das Gesamtpaket – von Anfang bis Ende der Lieferkette, mit Versand und allem Drum und Dran – dann kann ein Unternehmen seine Rendite aus Investitionen durch die Verwendung nachhaltiger Verpackungen sogar verbessern.
Wisefood beispielsweise konnte durch die Einführung essbarer Verpackungen nicht nur 100 Millionen Plastik-Trinkhalme ersetzen, sondern auch in über 30 Länder exportieren und über 5000 Filialen beliefern. Dies zeigt das enorme Wachstumspotenzial, das mit nachhaltigen Verpackungslösungen einhergeht.
Darüber hinaus hat die zunehmende Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungen neue Märkte eröffnet. Unternehmen, die frühzeitig auf essbare und nachhaltige Verpackungen setzen, können von diesem Trend profitieren und ihre Marktposition stärken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erfolgsgeschichten und Best Practices im Bereich essbarer Becher und nachhaltiger Verpackungen zeigen, dass diese Innovationen nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bieten. Pionierunternehmen wie Wisefood haben bewiesen, dass es möglich ist, erfolgreich zu wachsen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten. Das positive Kundenfeedback und die Bereitschaft, für nachhaltige Lösungen mehr zu zahlen, unterstreichen das Potenzial dieses Marktsegments. Unternehmen, die in essbare und umweltfreundliche Verpackungen investieren, können nicht nur ihr Image verbessern, sondern auch langfristig ihre Umsätze steigern und neue Märkte erschließen.
Schlussfolgerung
Essbare Becher stellen eine vielversprechende Lösung dar, um den Berg an Einwegverpackungen in der Gastronomie zu verringern. Sie haben eine positive Auswirkung auf die Umwelt und bieten Unternehmen die Chance, ihr Image zu verbessern und neue Märkte zu erschließen. Trotz Herausforderungen bei der Umsetzung zeigen Erfolgsgeschichten, dass essbare Verpackungen nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen können.
Um diese innovative Lösung weiter voranzutreiben, ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Gastronomiebetrieben und Verbrauchern zu stärken. Durch kontinuierliche Verbesserungen in Bezug auf Haltbarkeit, Geschmack und Hygiene können essbare Becher zu einer echten Alternative zu herkömmlichen Einwegverpackungen werden. Dies könnte zu einer Revolution in der Art und Weise führen, wie wir über Verpackungen in der Gastronomie denken und handeln.