Die Anpassung der Gastronomie-Mehrwertsteuer ab dem 1. Januar 2024 markiert eine signifikante Veränderung für die Gastronomiebranche. Der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7% auf Speisen läuft am 31. Dezember 2023 aus und wird durch den regulären Satz von 19% ersetzt. Diese Änderung betrifft sowohl Speisen als auch Getränke, was weitreichende Auswirkungen auf die Preisgestaltung und Wettbewerbsfähigkeit von Restaurants haben kann, insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Inflation.
Die Branche steht vor der Herausforderung, nicht nur ihre Preissysteme anzupassen, sondern auch strategische Entscheidungen hinsichtlich Investitionen und Kundenakzeptanz zu treffen, während sie gleichzeitig mit steigenden Betriebskosten konfrontiert ist. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten neuen Steuergesetze, einschließlich Anpassungen der Gastronomie-Mehrwertsteuer und deren Implikationen für Gastronomiebetriebe im Kontext der Inflation. Er bietet einen umfassenden Überblick über die zu ergreifenden Maßnahmen und Chancen zur Anpassung an die neue Steuerlandschaft.
Wichtige neue Steuergesetze für 2024
Ab dem 1. Januar 2024 tritt eine bedeutende Änderung der Mehrwertsteuerregelungen in der Gastronomie in Kraft. Die während der Corona-Krise eingeführte reduzierte Mehrwertsteuer von 7% für Speisen in Restaurants läuft am Ende des Jahres 2023 aus. Ab 2024 wird der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19% wieder angewendet. Diese Anpassung gilt sowohl für Speisen als auch für Getränke, die bisher bereits dem regulären Satz unterlagen.
Anpassungen der Mehrwertsteuersätze
- Allgemeine Erhöhung der Mehrwertsteuer: Der Mehrwertsteuersatz für Restaurantdienstleistungen in Deutschland, der bisher für Speisen bei 7% lag, steigt auf 19%.
- Beibehaltung der Steuersätze für bestimmte Produkte: Die 7% Mehrwertsteuer für zum Mitnehmen verkaufte Speisen und in wiederverwendbaren Behältern verkauften Lebensmitteln bleibt unverändert.
Auswirkungen auf die Preisgestaltung
Gastronomen werden voraussichtlich 70-80% des Mehrwertsteueranstiegs an die Kunden weitergeben, was zu einer Preiserhöhung von etwa 10% führen wird. Zum Beispiel:
- Ein Schnitzel mit Pommes wird von ca. 16,90 Euro auf ca. 18,80 Euro steigen.
- Ein halber Liter Bier im Restaurant wird von ca. 4,00 Euro auf ca. 4,80 Euro steigen.
Notwendige Anpassungen für Gastronomen
Restaurants müssen ihre Systeme und Preisgestaltung aktualisieren, um die neuen Steuersätze ab dem 1. Januar 2024 widerzuspiegeln. Diese Änderungen sind Teil eines umfassenderen Sets von legislativen Änderungen, die 2024 in Kraft treten werden. Dazu gehören auch Anpassungen beim Bürgergeld und bei den Steuern sowie erhöhte Kosten für Essen, Heizen und Fliegen.
Unterstützungsmaßnahmen
Einige Gruppen, darunter Empfänger von Bürgergeld und Menschen mit Behinderungen, werden 2024 zusätzliche finanzielle Unterstützung von der Regierung erhalten, um die Auswirkungen dieser Steuererhöhungen abzufedern.
Anpassung der Mehrwertsteuer für Speisen und Getränke
Ab dem 1. Januar 2024 wird die Mehrwertsteuer im Gastronomiesektor von 7% auf 19% erhöht. Diese Anpassung betrifft sowohl Speisen als auch Getränke und wird erhebliche Auswirkungen auf die Preisgestaltung in Restaurants, Bars und lokalen Betrieben haben. Es wird erwartet, dass Gastronomen 70-80% dieser Steuererhöhung an die Kunden weitergeben, was zu einer Preiserhöhung von etwa 10% führen wird.
Notwendige Maßnahmen für Gastronomiebetriebe
- Aktualisierung der Kassensysteme: Vor dem 1. Januar 2024 müssen alle Betriebe, die Speisen und Getränke vor Ort anbieten, ihre Kassensysteme an den regulären Mehrwertsteuersatz von 19% anpassen.
- Preisanpassungen kommunizieren: Es ist wichtig, dass Gastronomen die Preisanpassungen klar und transparent an ihre Gäste kommunizieren, um Verständnis für die Preisänderungen zu schaffen.
- Kosteneinsparungen prüfen: Betriebe sollten andere Bereiche überprüfen, in denen Kosten eingespart werden können, wie z.B. die Anpassung der Portionsgrößen oder die Optimierung des Menüangebots.
Auswirkungen auf das Konsumverhalten
Die Erhöhung der Mehrwertsteuer könnte dazu führen, dass weniger Gäste Restaurants besuchen, was sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit der Gastronomiebetriebe auswirken kann. Um dem entgegenzuwirken, könnten Betriebe verstärkt auf Take-away oder Lieferdienste setzen, da diese weiterhin mit dem reduzierten Mehrwertsteuersatz von 7% besteuert werden.
Vergleich der Mehrwertsteuersätze
Produktart |
Mehrwertsteuer bis 2023 |
Mehrwertsteuer ab 2024 |
---|---|---|
Speisen (vor Ort) |
7% |
19% |
Getränke (vor Ort) |
19% |
19% |
Take-away Speisen |
7% |
7% |
Milchbasierte Getränke |
7% |
7% |
Frisch gepresste Säfte |
19% |
19% |
Diese Tabelle zeigt deutlich, wie die Anpassung der Mehrwertsteuersätze speziell die Preise für vor Ort konsumierte Speisen und Getränke beeinflussen wird, während Take-away-Optionen weniger betroffen sind.
Durch die Anpassung der Mehrwertsteuer für Speisen und Getränke stehen Gastronomiebetriebe vor der Herausforderung, ihre Geschäftsmodelle entsprechend anzupassen und gleichzeitig die Akzeptanz ihrer Kunden zu erhalten.
Änderungen im Arbeitsrecht und Mindestlohn
Ab dem 1. Januar 2024 wird der Mindestlohn in Deutschland auf 12,41 Euro pro Stunde angehoben und soll zum 1. Januar 2025 weiter auf 12,82 Euro pro Stunde steigen. Diese schrittweise Erhöhung wurde von der Mindestlohnkommission vorgeschlagen, um die wirtschaftliche Lage auszugleichen und gleichzeitig ein Mindestmaß an Schutz für die Arbeitnehmer zu gewährleisten, ohne Arbeitsplätze zu gefährden.
Reaktionen der Branchenverbände
Die Reaktionen innerhalb der Gastgewerbebranche auf diese vorgeschlagene Erhöhung sind gemischt. Der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) sieht positive Aspekte in der Erhöhung, betont jedoch gleichzeitig die Notwendigkeit von Entlastungen für Betriebe, die mit steigenden Personalkosten konfrontiert sind. Im Gegensatz dazu kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die geringe Anpassung des Mindestlohns, da sie die aktuelle Realität der Inflation und des sinkenden Konsums nicht widerspiegele.
Gesetzliche Regelungen und Ausnahmen
Das Mindestlohngesetz (MiLoG) regelt den Mindestlohn in Deutschland und sieht vor, dass dieser alle zwei Jahre überprüft wird. Es gibt jedoch bestimmte Gruppen, die von der Mindestlohnregelung ausgenommen sind. Dazu gehören Personen unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung, Auszubildende, Praktikanten, die Pflichtpraktika absolvieren, langzeitarbeitslose Personen in den ersten sechs Monaten ihrer Beschäftigung sowie Ehrenamtliche.
Dokumentationspflichten und rechtliche Konsequenzen
Arbeitgeber sind verpflichtet, die Arbeitszeiten ihrer Angestellten zu dokumentieren, wobei in der Gastronomiebranche aufgrund der verbreiteten Niedriglöhne und häufigen Überstunden besondere Sorgfalt geboten ist. Verstöße gegen die Mindestlohnvorschriften können zu Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen führen.
Auswirkungen auf das Gastgewerbe
Die Anhebung des Mindestlohns könnte tiefgreifende Auswirkungen auf das Gastgewerbe haben, insbesondere in Anbetracht der bereits bestehenden Herausforderungen durch die Mehrwertsteuererhöhung. Restaurants und Bars könnten gezwungen sein, ihre Geschäftsmodelle anzupassen, um diese zusätzlichen Kosten zu kompensieren. Eine Möglichkeit könnte die Einführung von Zuschlägen für Nachtarbeit, Feiertage oder Sonntage sein, um die gestiegenen Personalkosten auszugleichen.
Diese Entwicklungen im Arbeitsrecht und bei den Mindestlöhnen stellen wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Gastronomie in Deutschland dar und erfordern eine sorgfältige Planung und Anpassung von Seiten der Gastronomiebetriebe.
Neue Hygienevorschriften und Sicherheitsmaßnahmen
Hygiene ist in der Gastronomiebranche von höchster Priorität. Die Einhaltung der Hygienevorschriften ist entscheidend, um die Sicherheit und Qualität der angebotenen Speisen zu gewährleisten. Diese Vorschriften umfassen verschiedene Aspekte der Lebensmittelproduktion und -handhabung, einschließlich der persönlichen Hygiene der Mitarbeiter, der Sauberkeit am Arbeitsplatz und der Lebensmittelsicherheit.
HACCP-Konzept und Hygienestandards
Das HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) Konzept ist ein international anerkannter Standard, der die Hygiene in allen Schritten der Lebensmittelverarbeitung regelt. Dieses Konzept schreibt vor, dass Gastronomiebetriebe kritische Kontrollpunkte identifizieren und überwachen müssen, um potenzielle Gefahren zu vermeiden. Dazu gehören:
- Kontrolle der Lebensmitteltemperaturen: Lebensmittel müssen auf die richtigen internen Temperaturen gekocht und schnell gekühlt werden, um das Wachstum von Bakterien zu verhindern.
- Vermeidung von Kreuzkontamination: Durch die Trennung von rohen und gekochten Lebensmitteln sowie die Verwendung unterschiedlicher Schneidebretter und Utensilien.
- Regelmäßiges und gründliches Händewaschen: Vor, während und nach dem Umgang mit Lebensmitteln ist dies essentiell, um eine Kontamination zu vermeiden.
Hygiene im Arbeitsbereich
Die Sauberkeit des Arbeitsplatzes ist ein weiterer kritischer Aspekt der Gastronomiehygiene. Regelmäßige Reinigung der Räumlichkeiten, Oberflächen und Geräte ist erforderlich, um eine sichere Umgebung für die Lebensmittelproduktion zu gewährleisten. Folgende Maßnahmen sind erforderlich:
- Reinigung der Arbeitsflächen: Alle Oberflächen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, müssen regelmäßig desinfiziert werden.
- Wartung der Geräte: Küchengeräte und -utensilien müssen regelmäßig gewartet und gereinigt werden, um ihre sichere Nutzung zu gewährleisten.
Persönliche Hygiene der Mitarbeiter
Die persönliche Hygiene der Mitarbeiter spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Lebensmittelkontaminationen. Zu den Vorschriften gehören:
- Tragen sauberer und angemessener Arbeitskleidung: Die Kleidung muss regelmäßig gewechselt und gewaschen werden.
- Regelmäßiges Händewaschen und Einhaltung von Verhaltensregeln: Dies ist besonders wichtig, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.
- Schulungen: Mitarbeiter, die mit verderblichen Lebensmitteln arbeiten, müssen gesetzlich vorgeschriebene Schulungen absolvieren, um sicherzustellen, dass sie die Hygienevorschriften verstehen und umsetzen können.
Überwachung und Einhaltung der Hygienevorschriften
Regelmäßige Überprüfungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass alle Hygienevorschriften eingehalten werden. Diese Überprüfungen helfen dabei, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die Einhaltung der HACCP-Richtlinien ist dabei von zentraler Bedeutung, um die Lebensmittelsicherheit in der Gastronomie zu gewährleisten.
Durch die strikte Befolgung dieser neuen Hygienevorschriften und Sicherheitsmaßnahmen können Gastronomiebetriebe nicht nur die Gesundheit ihrer Kunden schützen, sondern auch das Vertrauen in ihre Marke stärken.
Digitalisierung und Kassenführung
Die Digitalisierung der Kassenführung spielt eine zentrale Rolle in der Modernisierung der Gastronomie und trägt entscheidend zur Einhaltung neuer gesetzlicher Anforderungen bei. Ab dem 1. Januar 2024 müssen beispielsweise alle Kassenbons die Seriennummer des elektronischen Aufzeichnungssystems, das Sicherheitsmodul sowie den Prüfwert und den Signaturzähler enthalten. Diese Maßnahmen erhöhen die Transparenz und Sicherheit der finanziellen Transaktionen in Restaurants und anderen gastronomischen Betrieben.
Neue Anforderungen an Kassenbons
Ab 2024 werden Kassenbons deutlich detaillierter. Jeder Beleg muss folgende Informationen enthalten:
- Seriennummer des elektronischen Aufzeichnungssystems
- Sicherheitsmodul
- Prüfwert
- Signaturzähler
Diese Informationen helfen, Manipulationen vorzubeugen und die Nachvollziehbarkeit von Transaktionen zu verbessern.
Technische Sicherheitseinrichtungen (TSE)
Die Einführung der Technischen Sicherheitseinrichtungen (TSE) ist ein wesentlicher Bestandteil der Kassenführungsmodernisierung. Die TSE verschlüsselt Daten, die in Kassensystemen verarbeitet und gespeichert werden, und trägt damit zur Sicherheit bei. Die Daten werden über einen QR-Code auf dem Kassenbon ausgewiesen, was zusätzliche Sicherheit gegen Manipulation bietet.
Integration und Automatisierung durch digitale Kassensysteme
Digitale Kassensysteme bieten weit mehr als nur die Erfassung von Barumsätzen. Sie ermöglichen eine nahtlose Integration in bestehende Systeme wie Buchhaltungssoftware oder Online-Bestellplattformen und unterstützen eine Vielzahl von Funktionen:
- Digitale Bestellaufnahme: Servicepersonal kann Bestellungen direkt am Tisch aufnehmen, was die Bearbeitungszeit verkürzt und den Kundenservice verbessert.
- Digitale Küchenanzeigen: Alle eingehenden Bestellungen werden übersichtlich dargestellt, was die Arbeitsabläufe in der Küche optimiert und die Papierarbeit reduziert.
- Zahlungssysteme: Digitale Systeme vereinfachen den Zahlungsprozess, erhöhen die Transparenz und unterstützen die Einhaltung von Hygienevorschriften.
Förderprogramme für die Digitalisierung
Verschiedene Förderprogramme unterstützen Gastronomiebetriebe bei der Digitalisierung. Diese Programme bieten finanzielle Hilfe für:
- Beratung durch externe Experten
- Anschaffung von Standardsoftware und notwendiger Hardware
- Entwicklung von Apps und Aktualisierung von Online-Shops
Diese Unterstützungen erleichtern es Gastronomen, die Vorteile der Digitalisierung voll auszuschöpfen und ihre Betriebe effizient zu führen.
Strategien zur Implementierung der Digitalisierung
Ein schrittweiser Ansatz zur Digitalisierung wird empfohlen. Beginnend mit einem digitalen Kassensystem können weitere Elemente schrittweise integriert werden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung an die digitalen Anforderungen und eine optimale Nutzung der neuen Technologien.
Durch diese fortschrittlichen digitalen Lösungen können Gastronomiebetriebe nicht nur rechtliche Anforderungen erfüllen, sondern auch ihre Betriebsführung effizienter und kundenfreundlicher gestalten.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Gastronomie
Nachhaltigkeit in der Gastronomie bietet nicht nur den Vorteil, die Umwelt zu schützen, sondern sichert auch langfristig den Betrieb von Restaurants. Durch Maßnahmen wie Energieeinsparung, finanzielle Entlastung und Umsatzsteigerung können Gastronomiebetriebe erheblich profitieren. Insbesondere die DEHOGA NRW unterstützt Betriebe mit kostenlosen Diensten wie Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitscoaches, einer Energiekampagne für das Gastgewerbe und einem Kosten-Simulationstool für die Mehrwertsteueränderung.
Nachhaltige Beschaffung und Abfallreduzierung
Nachhaltige Beschaffung und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen sind entscheidende Schritte zur Förderung der Nachhaltigkeit in der Gastronomie. Durch die Verwendung regionaler Produkte, die Reduzierung der Transportwege und den Einsatz umweltfreundlicher Verpackungen können Restaurants ihren ökologischen Fußabdruck minimieren. Die Implementierung eines nachhaltigen Menüs, das saisonale Angebote und präzise geplante Zutatenmengen umfasst, trägt ebenfalls dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
Energieeffizienz und digitale Lösungen
Die Nutzung energieeffizienter Geräte und nachhaltiger Materialien, zusammen mit digitalen Softwarelösungen und wiederverwendbaren Behältern, sind grundlegend für nachhaltige Restaurantkonzepte. Restaurants können ihre Nachhaltigkeit weiter erhöhen, indem sie auf papierlose Prozesse umstellen und innovative Systeme für wiederverwendbare Verpackungen einführen, die nicht nur Kosten sparen, sondern auch neue Kundengruppen anziehen.
Umweltfreundliche Alternativen und gesetzliche Anforderungen
Seit 2023 schreibt das deutsche Gesetz die Verwendung wiederverwendbarer Verpackungen für Takeaway vor. Alternativen wie biologisch abbaubares Einwegbesteck sowie der Einsatz von E-Bikes und E-Scootern fördern umweltfreundliche Transportmittel und reduzieren den Plastikmüll. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, die Umwelt zu schützen, sondern auch die Betriebskosten zu senken.
Tabelle: Vorteile nachhaltiger Praktiken in der Gastronomie
Praktik |
Vorteile |
---|---|
Einsatz regionaler Produkte |
Kürzere Transportwege, frischere Zutaten |
Energieeffiziente Geräte |
Senkung der Energiekosten |
Digitale Lösungen |
Effizienzsteigerung, Reduzierung des Papierverbrauchs |
Wiederverwendbare Verpackungen |
Kosteneinsparung, Umweltschutz, Kundenbindung |
Durch die Umsetzung dieser nachhaltigen Praktiken können Gastronomiebetriebe nicht nur ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit und Marktpräsenz stärken.
Allergenkennzeichnung und Lebensmittelsicherheit
Die Kennzeichnung von Allergenen in Lebensmitteln ist in der Gastronomie von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Gäste zu gewährleisten. Gemäß der deutschen Lebensmittelinformationsverordnung und der EU-Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV EU 1169/2011) sind Gastronomiebetriebe verpflichtet, ihre Kunden über die 14 Hauptallergene in ihren Gerichten zu informieren. Diese Vorschriften gelten für alle Gastronomie- und Hotelleriebetriebe sowie weitere Einrichtungen mit Lebensmittelverkauf wie Metzgereien, Bäckereien und Supermärkte.
Methoden der Allergenkennzeichnung
- Direkte Kennzeichnung am Gericht: Allergene können direkt neben dem Gericht auf der Speisekarte angegeben werden.
- Separate Allergikerkarte: Eine spezielle Karte, die alle Allergene für jedes Gericht auflistet.
- Digitale Anzeige: Informationen über Allergene können auch über Monitore oder Displays bereitgestellt werden.
Wichtige Allergene
Die 14 wichtigsten Allergene, die gekennzeichnet werden müssen, umfassen:
- Glutenhaltiges Getreide
- Meeresfrüchte
- Weichtiere
- Eier
- Fisch
- Erdnüsse
- Soja
- Kuhmilch
- Schalenfrüchte
- Sellerie
- Senfkörner
- Sesamsamen
- Lupine
- Schwefeldioxid und Sulfit
Schulung des Personals
Die korrekte Umsetzung der Allergenkennzeichnung erfordert gut geschultes Personal. Mitarbeiter in der Gastronomie müssen in der Lage sein, auf Anfragen bezüglich Allergenen präzise zu antworten und die entsprechenden Informationen bereitzustellen. Dies schließt auch die mündliche Auskunft ein, die auf schriftlicher Dokumentation basieren muss.
Rechtliche Konsequenzen bei Nichteinhaltung
Nichtbeachtung der Vorschriften zur Allergenkennzeichnung kann zu Haftungsansprüchen führen und das Ansehen des Betriebs schädigen. Es ist daher essenziell, dass alle Gastronomiebetriebe die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und ihre Gäste sicher und transparent über mögliche Allergene in den angebotenen Speisen informieren.
Mehrwegpflicht und Einwegplastikverbot
Seit 2023 schreibt das deutsche Gesetz vor, dass für Takeaway-Angebote wiederverwendbare Verpackungen verwendet werden müssen. Diese Regelung trägt dazu bei, Kosten zu sparen, die Umwelt zu schützen und neue Kundengruppen anzuziehen. Innovative Systeme für wiederverwendbare Verpackungen unterstützen Gastronomiebetriebe dabei, diese Vorschriften umzusetzen, Kosten zu senken und ihre Kundenbasis zu erweitern.
Einwegplastikverbot und Mehrwegpflicht in der Gastronomie
Das Einwegplastikverbot, das seit dem 1. Juli 2022 in Kraft ist, zielt darauf ab, recycelbare Produkte zu fördern und Abfall zu reduzieren. Es betrifft Artikel wie To-go-Becher, Verpackungen von Lieferdiensten und Einwegbesteck. Die Registrierung im LUCID Verpackungsregister ist für Betriebe, die Verpackungen verwenden, obligatorisch.
Neue EU-Gesetzgebung zu Einwegplastik
Seit Juli 2021 verbietet ein neues EU-Gesetz bestimmte Plastikprodukte in Deutschland, einschließlich im Gastronomiesektor. Alternativen müssen für Einwegartikel angeboten werden, wobei der Endpreis für den Verbraucher gleich bleiben muss. Ausnahmen gelten für Betriebe mit einer Verkaufsfläche von unter 80 Quadratmetern und weniger als fünf Mitarbeitern.
Umweltauswirkungen von Plastik
Plastikmüll, insbesondere aus Lebensmittelverpackungen, trägt erheblich zum Klimawandel bei und schadet dem Meeresleben. Plastik benötigt Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte, um sich zu zersetzen, und zerfällt in Mikroplastik, das Wasser und Nahrungsmittel kontaminiert.
Alternativen und Tipps zur Reduzierung von Plastik in Restaurants
Restaurants können durch die Einführung eines Pfandsystems für wiederverwendbare Behälter und Besteck Plastikmüll und Kosten reduzieren. Der Einsatz von umweltfreundlichen Materialien wie Bagasse, Karton und recyceltem PET für Einwegbehälter ist eine weitere Alternative.
Verbotene Artikel und Kennzeichnungspflicht
Seit dem 3. Juli 2021 sind Plastikbesteck, kosmetische Wattestäbchen, Ballonstäbe, Rührstäbchen, expandierte Polystyrol-Lebensmittelbehälter und Plastikbecher verboten. Bestimmte Artikel müssen gekennzeichnet sein, um anzuzeigen, dass sie Plastik enthalten und Anweisungen zur Entsorgung bieten.
Verbraucheraktionen
Verbraucher können zur Reduzierung von Plastikmüll beitragen, indem sie wiederverwendbare Wasserflaschen, Becher und Behälter verwenden, Mehrwegsysteme für Joghurt, Getränke und andere Produkte nutzen, unverpacktes Obst und Gemüse kaufen und auf wiederverwendbare Strohhalme aus Glas, Edelstahl oder Silikon umsteigen.
HALM Glasstrohhalme
HALM Glasstrohhalme sind eine beliebte wiederverwendbare Alternative in der Gastronomie. Sie sind hygienisch, HACCP-konform und spülmaschinenfest. Aus hochwertigem, haltbarem Glas hergestellt, sind sie darauf ausgelegt, lange zu halten, was den Bedarf an häufigen Ersatz verringert.
Kostenvergleich: HALM Glasstrohhalme vs. Plastikstrohhalme
Obwohl die Anschaffungskosten für HALM Glasstrohhalme höher sind, führen ihre Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen.
Mehrweg-Pflicht ab 2023
Ab Januar 2023 sind Unternehmen verpflichtet, wiederverwendbare Alternativen zu Einwegplastikprodukten anzubieten.
Aussichten und Herausforderungen für Restaurants
Die deutsche Gastronomie steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch eine Kombination aus strukturellen Problemen und externen Faktoren wie der COVID-19-Pandemie und der Inflation verschärft werden. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) prognostiziert, dass aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung und anderer struktureller Probleme bis zu 12.000 Betriebe schließen könnten. Zudem hat die Branche seit September 2019 fast 7% ihrer Arbeitskräfte verloren, da viele aufgrund besserer Bezahlung und günstigerer Arbeitsbedingungen die Branche verlassen haben.
Personalmangel in der Gastronomie
Der Mangel an qualifiziertem Personal stellt eine anhaltende Herausforderung dar. Um qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen, ist es notwendig, wettbewerbsfähige Vergütungen anzubieten, die über den Tarifverträgen liegen. Innovative Lösungen wie der Einsatz von Servicerobotern, beispielsweise der „Bella Bot“ von Sebotics, der Speisen und Getränke servieren kann, bieten eine Möglichkeit, Personalmangel entgegenzuwirken. Zudem ist es wichtig, durch Anreize und eine offene Kommunikationskultur attraktive Arbeitsplätze zu schaffen.
Kostenmanagement und Inflation
Die Gastronomie wird weiterhin durch steigende Kosten für Waren und Energie belastet. Seit 2019 sind die Lebensmittelpreise weltweit um 33% gestiegen. Es wird erwartet, dass die Preise auch 2024 weiter steigen werden, allerdings in einem langsameren Tempo. Zusätzlich wird die nationale CO2-Bepreisung die Heizkosten für fossile Brennstoffe erhöhen.
Tabelle: Kostensteigerungen in der Gastronomie
Kostenart |
Steigerung seit 2019 |
Prognose für 2024 |
---|---|---|
Lebensmittelpreise |
33% |
Weiterer Anstieg |
Energiekosten |
Erheblicher Anstieg |
Weiterer Anstieg |
Strategien zur Kostenoptimierung
Um den steigenden Kosten entgegenzuwirken, sollten Gastronomiebetriebe Möglichkeiten zur Kosteneinsparung identifizieren, wie zum Beispiel die Optimierung des Energieverbrauchs und die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Die Nutzung regionaler Lieferanten, die wettbewerbsfähige Preise bieten können, und die Implementierung dynamischer Preisstrategien, die Preise nach Angebot und Nachfrage anpassen, sind weitere wichtige Maßnahmen. Alle Änderungen sollten transparent gegenüber den Gästen kommuniziert werden, um das Verständnis und die Akzeptanz zu fördern.
Durch die Bewältigung dieser Herausforderungen und die Implementierung effektiver Strategien können Gastronomiebetriebe nicht nur überleben, sondern auch langfristig erfolgreich sein.
Schlussfolgerung
In der Gesamtbetrachtung haben wir gesehen, wie die Gastronomiebranche in Deutschland vor einer Reihe von Herausforderungen steht, die durch gesetzliche Änderungen wie die Mehrwertsteueranpassung, neue Mindestlohnvorschriften, stringentere Hygienemaßnahmen und die Einführung digitaler Kassenführungssysteme in den Jahren 2024 und darüber hinaus bedingt sind. Diese Veränderungen erfordern eine sorgfältige Planung und Anpassungsfähigkeit von Gastronomiebetrieben, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und gleichzeitig den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.
Darüber hinaus beleuchtet der Artikel sowohl die Chancen als auch die Strapazen, die mit der Notwendigkeit einer umweltfreundlicheren Praxis, insbesondere im Hinblick auf das Einwegplastikverbot und die Mehrwegpflicht, sowie der Notwendigkeit einer klaren Allergenkennzeichnung verbunden sind. Durch das Ergreifen proaktiver Maßnahmen zur Bewältigung dieser Themen können Restaurants nicht nur ihre Betriebskosten optimieren und Kundenzufriedenheit steigern, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten und die Gesundheit ihrer Gäste sicherstellen.
FAQs
- Was verändert sich ab 2024 für die Mehrwertsteuer in der Gastronomie?
Ab Januar 2024 ist die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie, die während der Corona-Krise eingeführt wurde, nicht mehr gültig. Gastronomiebetriebe müssen dann für Speisen und Getränke wieder einen Mehrwertsteuersatz von 19% anwenden. - Welche Mehrwertsteuersätze gelten ab 2024 für Speisen und Getränke in der Gastronomie?
Ab 2024 gelten folgende Steuersätze: Speisen, die geliefert werden, bleiben bei einer Mehrwertsteuer von 7%. Getränke werden generell mit 19% besteuert. Ausnahmen bilden Kuhmilch und Mischgetränke mit einem Milchanteil von mindestens 75% sowie Wasser, für die der Steuersatz bei 7% liegt, da diese als Grundnahrungsmittel angesehen werden. - Wie beeinflusst die Mehrwertsteuererhöhung die Preise in Restaurants ab 2024?
Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19% für Essen im Restaurant werden die Preise voraussichtlich steigen. Zum Beispiel könnte ein Schnitzel, das bisher 19,80€ kostete, ab 2024 etwa 22€ kosten, falls das Restaurant die Mehrwertsteuererhöhung direkt an die Kunden weitergibt. Wird der Preis nicht angepasst, würde das Restaurant mehr als 2€ weniger verdienen als zuvor. - Wie hoch ist die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants bis Ende 2023?
Bis zum 31. Dezember 2023 gilt in Restaurants, Bars und Kantinen ein reduzierter Mehrwertsteuersatz. Ab dem 1. Januar 2024 wird jedoch der reguläre Steuersatz von 19% auf Speisen angewandt.